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PLS/RT für Printcenter


PLS/RT FÜR PRINTCENTER

Überblick

Überblick über ein PLS/RT System für Printcenter

PLS/RT ist eine Anwendung des PLS/RT Servers speziell für Printcenter in einem Unternehmen oder bei einem Output-Dienstleister. Es ist eine Kombination aus einer zentralen Datenbank, einer Daten-Distributions-Infrastruktur sowie diversen angeschlossenen User- oder Maschinenclients.

PLS/RT bedeutet soviel wie Produktions-Leit-System für nearRealTime Daten.

Das Produkt, bei dem es bei PLS/RT geht, ist der Brief, der von der Druckaufbereitung kommend im Druckcenter "ankommt", und dort beginnend mit dem Druck und der Kuvertierung abschließend dann an einen Carrier übergeben wird. PLS/RT sorgt dafür, daß Sie in jedem Schritt der Produktionskette aussagefähig sind, vorhandene Optimierungspotentiale nutzen und Ihre Produktionsqualität nachweisen können.


Der PLS/RT Server — Der Backbone des Systems

Der PLS/RT Server ist eine universelle Lösung für Ihre produktionsrelevanten Echtzeit-Daten. Das System ist in der Architektur einer "Drei-Schicht-Anwendung" aufgebaut, wobei der PLS/RT Server zwei der drei Schichten realisiert, und zwar sowohl die Logik-Schicht, als auch die Datenhaltungsschicht.

Zur Datenhaltung kommt eine RT (nearRealTime) Datenbank zum Einsatz, die Logik-Schicht ist applikationsspezifisch und stellt externen Clients eine Vielzahl an easy-to-use höheren Funktionen zur Verfügung. Damit bleibt die Komplexität sowie der Rechen- und Realisierungsaufwand auf der Präsentations- oder der Exekutionsebene (Maschinen-Ebene) beherrschbar.

Eine PLS/RT Installation besteht aus:

  1. PLS/RT Server
  2. Exekutions-Clients (Maschinen-Controller für Eingangslesung und/oder Ausgangslesung)
  3. Präsentations-Clients/Web-basierend/Multiuser-fähig
  4. Präsentations-Clients/Windows/C#/Java-basierend
  5. Präsentations-Clients für drahtlose Handscanner/Multiuser-fähig
  6. Schnittstellen-Client Upstream/Downstream
  7. TCP/IP-Anwendungsschnittstelle je nach Kundenbedarf
  8. Archivierungs-Schnittstelle mit optionalem Bildarchiv

RT-Datenbank

Das Zentralstück des PLS/RT Systems ist eine hochverfügbare Produktions-Datenbank, welche in der Lage ist, auf eine beliebige aktive Sendung innerhalb eines Bruchteils einer Millisekunde zuzugreifen. Der Pool, der gleichzeitig aktiv verarbeitbaren Sendungen liegt bei mehreren Millionen Dokumenten.

Die PLS/RT Datenbank lebt auf einem Server, stellt eine Applikations-Schnittstelle für eine Vielzahl von verschiedenen Prozessen zur Verfügung und kann auf die dezentralen Maschinen-Controller online repliziert werden.

Damit kann der dezentrale Maschinen-Controller — ungeachtet von etwa vorhandenen Netzwerk-Latenzzeiten — ebenso zuverlässig im sub-Millisekunden Bereich auf die Datenbank zugreifen und kann sogar eine gewisse Zeit ganz ohne Netzwerkverbindung leben sowie auch Transaktionen lokal puffern.

Die Datenbank kann aufgrund ihres Layouts sehr einfach zwischen verschiedenen Versionen und Satzaufbauen transferiert werden und konvertiert sich selbst. Nicht alle Datenbanken-User Prozesse benötigen die vollständige Datenbank mit allen Feldern, es sind auch unterschiedliche Subsets möglich. Felder in der Datenbank können komprimiert oder auch verschlüsselt sein, eine Konvertierung ist bis auf Ausnahmefälle nicht erforderlich. Aufgrund der "Journaling"-Arbeitsweise kann jede Änderung oder Transaktion nachvollzogen und ggf. analysiert werden.

HS94 — Exekutions-Client für Ausgangslesung an Kuvertiermaschinen

HS94 an einer Kern3500

Der Exekutions-Client übernimmt die Schnittstelle der Datenbank mit der gesteuerten Maschine. In dem abgebildeten Fall übernimmt die Kamera auch die Bedienung eines Aussteuerfachs, so dass nicht gelesene Produkte oder Produkte mit speziellen Verarbeitungsanweisungen - oder auch Doubletten - gleich ausgesteuert werden können. Die Geschwindigkeit der Produkte ist in diesem Anwendungsfall ca. 2,50 m/Sekunde, die Latenzzeit bis zum Öffnen der Klappe ca. 40ms nachdem das Produkt aufgenommen wurde.

Innerhalb dieses Zeitraums sind diverse Datenbanken/Steuerungsfunktionen möglich, das schließt auch das Bedrucken des Umschlags und dessen Markierung ein. Dieses System hat bei der max. theoretischen Produktionsrate von 8 Kuverts pro Sekunde sogar die Möglichkeit jedes einzelne Bild in hoher Auflösung aufzunehmen und für spätere Beweiszwecke zu speichern. Aufgrund des Betreibens dieses Sub-Systems mit einer replizierten "Shadow-Datenbank" bleibt das System sogar bei einer kurzzeitigen Unterbrechung der Netzwerkverbindung betriebsbereit und überträgt die Produktionsdaten, wenn die Verbindung wieder zur Verfügung steht.

Die Verbindung zum Server kann auch über eine WAN Verbindung mit einer sehr hohen Latenzzeit erfolgen, da die Produktion durch den lokalen Shadow der Datenbank durchgeführt wird. Im Shadow sind nur die Daten enthalten, die für die Kuvertierung benötigt werden, andere Daten werden ignoriert (Datensparsamkeit auf Need-to-Know-Basis).


EG52/FF Exekutions-Client für die Eingangslesung mit Ganzseiten-Scan

EG52/FF an einem Müller Einzelblatt-Kanal

Der EG52/FF (Full Frame) ist eine Eingangskamera für einen Einzelblatt-Kanal einer Kuvertiermaschine. Analog zum HS94 findet eine Zuordnung der Lesung zu den Daten wieder über eine Schattenkopie der Datenbank statt - und auch dieses System verträgt eine kurzzeitige Netzwerkunterbrechung und kann während dessen weiter produzieren. Da die Geschwindigkeit des Einzelblatt-Kanals im Regelfall die höchste in einer Kuvertiermaschine vorkommende Blattgeschwindigkeit ist, sind die Anforderungen hier auch maximal, sowohl in Bezug auf Verarbeitungsgeschwindigkeit als auch im Bezug auf Latenzzeiten. Der Lesebereich beträgt, je nach Leseposition, teilweise das ganze Blatt. Gelesen werden können:

  • Datamatrix
  • OMR
  • OCR
  • Barcode

Die Positionen der Codes sind frei — es ist sogar möglich, in einem Job mehrere Codes zu definieren, die dann alternativ gesucht werden können. Alle relevanten Kuvertier-Steuerungsfunktionen können in Real-Time aus der Datenbank kommen, so z.B. Beilagensteuerung, versetztes Ablegen oder aber die gezielte Aussteuerung einer Sendung. Die Sendung wird vom System gemäß Datenbank erkannt, nach Wunsch auch verfolgt. Die Information des Verarbeitungs-Starts kann dem übergeordneten System mitgeteilt werden. Alternativ können Codes verarbeitet werden, die alle Informationen beinhalten und deshalb keinen Datenbanken-Zugriff benötigen.

Wird der Ausgang der Kuvertiermaschine mit angeschlossen, so sind auch Informationen über erfolgreiche Verpackung verfügbar.


Web-basierendes Bediener-Interface

Mit der Web-basierenden Anwendung kann von überall aus der Zustand der aktuellen Produktion verfolgt werden. Ein spezieller Rechner ist nicht erforderlich. Die Anwendung kann so z.B. auch mit einem eingeschränkten Daten-View für Inhouse-Kunden jederzeit einen Überblick über den aktuellen Versand liefern.

Jede Kuvertierung wird sofort angezeigt, die Statistik ist immer auf die letzte Sekunde aktuell.

Briefe, die z.B. besonders zu behandeln sind, können aus der Sendungsdatenbank mittels Teilen der Adresse — falls Adressdaten in den Solldaten enthalten sind — herausgesucht und gezielt z.B. ausgesteuert werden. Im Fall der Eingangslesung können Sendungen z.B. dynamisch mit Beilagen versorgt werden, bzw. einzelne Sendungen können über diverse Sperrlisten zur Aussteuerung markiert werden.

In der Job-Übersicht können die Jobs nach verschiedenen Kriterien geordnet und ggf. auch ein/ausgeblendet werden. Damit bleibt auch bei einer großen Anzahl von Jobs die Liste stets informativ und übersichtlich.


Handscanner

Im Rahmen der Produktion einer Masse von Briefen auf automatischen Anlagen, stellen sich immer wieder Fragen bezüglich des Status einzelner Briefe. Um den Prozess der Sendungsverfolgung 100% abzudichten, liefert der direkt an die RT Datenbank angeschlossene Scanner die letzte Sicherheit, die für einen 100%-igen Nachweis erforderlich ist. Der Scanner kann auch für Aufgaben wie z.B. die Anmeldung von Jobs verwendet werden, aber auch für die Ausgangserfassung von Postpaletten. Der Handscanner ist direkt mit der Datenbank verbunden.

So kann z.B. jede der Maschine entnommene Makulatur als defekt gescannt werden, und so relativ einfach die 100% Kontrolle durchgeführt werden (Annahme Gut Gescannt+Schlecht gescannt = 100% der gedruckten Dokumente).

Der eingesetzte Scanner liefert direkt auf das integrierte Display entsprechende Status-Informationen und kann auch auf unterschiedliche Betriebsarten durch Drücken der 3 vorhandenen Tasten eingestellt werden. Es sind an einem System eine Vielzahl an Scannern möglich. Am Scanner werden teilweise auch höhere Funktionen visualisiert, so z.B. die Anzahl der noch offenen Sendungen dieses Jobs, bzw. die Meldung das der Job zu 100% fertig ist. Fehlende Sendungen können angezeigt werden.


Schnittstellen-Clients

Je nach verfügbaren Eingangsdaten kann PLS/RT eine Sollliste aus einem übergeordneten System übernehmen. Ist eine solche Liste nicht einfach verfügbar, so existieren diverse Filter-Tools, um eine solche Liste zu erzeugen. Derzeit werden folgende Dateiformate unterstützt — einige davon auch optional — teilweise auch gemischt:

  • CSV-Datei
  • XML-Datei
  • AFP-Druck-Datenstrom mit "NOP"-Blöcken
  • PCL-Druck-Datenstrom mit Kommentar-Blöckeb

Für die Rückmeldung der kuvertierten Daten sind folgende Formate vorgesehen:

  • CSV-Datei
  • XML-Datei
  • SSA-Datei (->Kombi-Datei mit Bildern und Meta-Informationen)